Die dritte
Mutter der Gläubigen Aischa |
Nehmt (ihr) die Hälfte
eurer Religion von dieser humaira (Aisha). Dieser Anspruch Mohammeds a.s.s. weist auf
Aischa als Quelle der Überlieferung hin. Somit gilt Aischa für die Hadith-Sammler als
wichtigste, unmittelbare quelle der Überlieferung für den zweiten Bestandteil des Islam,
die Sunna , worin die Taten und Worte des Propheten a.s.s. festgehalten sind. Aischa
ist in Mekka geboren. Wie berichtet, liegt ihr Geburtsjahr vier oder fünf Jahre nach dem
Beruftingserlebnis des Propheten Mohammed a.s.s.- Sie war von Geburt an eine Muslime, da
ihre Eltern schon zuvor den Islam angenommen halten. Daher war sie und ihre Schwester Asma
im Islam auferzogen worden. Gelegentlich
seiner Besuche im Hause Abu Bakrs hatte Mohammed a.s.s. Aischa Kennengelernt. Aischa war
von fröhlichem und lebhaftem Wesen, was Mohammed a.s.s. anzog und zu manchem Scherz
zwischen ihm und dem Kinde führte. Auch ihre Klugheit beeindruckte ihn sehr. Wie
sehr sie sein Herz gewann, kommt in den Worten Mohammeds a.s.s. an ihre Mutter zum
Ausdruck: " Oh, Umm Rumman, sei gütig zu Aischa und hebe sie mir auf." Wir
kommen zurück zu der Zeit , da Chawla dem Propheten a.s.s. die Ehe mit Aischa vorschlug.
Die eheliche Verbindung Mohameds mit Aischa sollte die Bande, die zwischen Mohammed und
seinem besten treuen Freund Abu Bakr bestanden, weiter stärken und vertiefen. Chawla
berichtete von dieser Heirat :" Ich trat in das Haus Abu Bakrs und traf sogleich auf
Umm Rumman, die Mutter Aischas, da sprach ich zu ihr: "Oh, Umm Rumman , welche Güte
und Segen brachte Allah zu dir" Sie fragte :" Was ist das ?" Chawia
antwortete:" Der Gesandte Allahs schickte mich, um Aischa für ihn zu werben."
Um Rumman bat sie zu warten bis Abu Bakr nach Hause käme. Als Abu Bakr heimkehrte ,
überbrachte ihm Chawia die frohe Botschaft. Abu Bakrs erste Überlegung fand in den
Worten Ausdruck: "Eignet sie sich für ihn? Sie
ist doch eher die Tochter seines Bruders." Mit
diesen Worten Abu Bakrs kehrte Chawia zu dem Propheten zurück. Mohammed a.s.s. sandte
durch sie an Abu Bakr die Antwort : "Du bist mein Bruder im Islam und ich der deine,
deine Tochter eignet sich für mich." Nachdem Abu Bakr dies gehört hatte, bat er
Chawla, Geduld zu haben und zu warten. Dann ging er hinaus, ohne ihr eine Antwort erteilt
zu haben. Chawla verstand sein Zögern nicht. Um sie zu beruhigen, erläuterte Umm Rumman
ihr: "Nun, A-Mutamm ibn Adi hat für seinen Sohn um Aischa geworben. Bei Allah, Abu
Bakr hat noch niemals etwas versprochen und es dann nicht gehalten. In der
Zwischenzeit war Abu Bakr zu AI-Mutaam gegangen und fand dort zunächst nur seine Frau
vor. Seine Grüße erwiderte sie mit den scharfen Worten: "Oh, du Sohn von Abu Quhafa
(=Abu Bakr), ließen wir unseren Sohn deine Tochter ehelichen, würdest du ihn wohl von
seinem Glauben abbringen und statt dessen in deinen Glauben hineinbringen. Abu Bakr gab
ihr keine Antwort, sondern blickte zu ihrem Manne, A-Mutamm, hin und fragte : "Was
sagt diese (deine Frau)?" A-Mutamm erwiderte :" Sie sagt das, was du gehört
hast!" Abu Bakr ersah daraus, daß es wegen der bitteren religiösen Feindschaft- AI-Mutamm
mit seiner Familie war einer der schärfsten Gegner des Islam- nie zu einer Ehe kommen
würde Seiner Verpflichtung ledig, verließ er das Haus des A-Mutamm und dankte Allah,
daß Er ihn von seinem Versprechen befreit hatte. Zurückgekehrt, bat er Chawia, den
Propheten zu ihm zu holen, und der Heiratsvertrag wurde abgeschlossen. Zu
dieser Zeit war Aischa sechs oder sieben Jahre alt. Ihre Morgengabe betrug fünfhundert
Dirham. Dieser
Heiratsvertrag entspricht in etwa der heutigen Verlobung. Die Hochzeit und der Vollzug der
Ehe fand erst drei Jahre später in Medina statt. Obwohl Aischa so jung war, sah niemand
in Mekka in dieser Verlobung etwas Ungewöhnliches. Man empfand sie als durchaus normal,
da Aischa schon zuvor mit Gubair , Sohn des AlMutamm, verlobt gewesen war. Dies, obwohl
den Mekkanern jedes Mittel recht war, um Mohammed zu bekämpfen. Daher erhob auch keiner
der Gegner Mohammeds einen Vorwurf gegen diese Verlobung. Als
Mohammed Sawada geheiratet hatte, beließ er Aischa im Hause ihres Vaters in Mekka. Ab und
zu hatte er sie besucht, wenn er sich mit seinem treuen Freund Abu Bakr, was öfter
vorkam, zu besprechen hatte. In
dieser Zeit fühlte Mohammed a.s.s. sich, trotz seiner Ehe mit Sawada, die um sein Wohl
bemüht war, einsam und fremd., da er in Sawada nicht die Erfüllung seines Lebens fand,
und fremd, weil die Mekkaner und sogar sein eigner Stamm ihn sehr schlecht behandelten. Im
dritten Jahr der Verlobung mit Aischa gestaltete sich die Situation für Mohammed a.s.s.
und seine Anhänger, darunter Abu Bakr, immer gefahrenvoller durch die zunehmende
Verfolgung der Mekkaner. So planten die Mekkaner u.a. auch Mohammed zu ermorden. Emigration
Da der
Islam in Mekka über dreizehn Jahre lang keinen festen Boden gewonnen hatte, und seine
Fortexistenz in Frage stand, empfing Mohammed a.s.s. die göttliche Aufforderung, nach
Medina auszuwandern. Dadurch wurde der Islam gefestigt. Von seinem Entschluß zu
emigrieren, hatten nur Abu Bakr, Aischa und ihre Schwester Asma Kenntnis. Abu Bakr
bereitete alles für den gemeinsamen Auszug aus Mekka vor und war auch Mohammeds a.s.s.
einziger Begleiter auf der gefahrvollen Wanderung nach Medina. Abu Bakrs Haus, seine Frau
und seine Kinder, folgten kurz danach in einem Zug weiterer Emigranten. Mit diesen Auszug
verlor Abu Bakr und seine Familie den großen Besitz in Mekka, sein Landgut und seinen
Viehbestand. Herkunft
Aischa
ist die Tochter Abu Bakrs aus dem Stamme Quraish. Ihre Mutter ist Umm Rumman aus dem
Stamme Alharit. Die Familien der beiden Elternteile Aischas waren hoch angesehen. Die
Stämme Quraisch und AI-Harit waren bekannt für adlige Gesinnung, Wohltätigkeit und
hohen Gerechtigkeitssin. Aischas Vater war wohlangesehen wegen seines guten Charakters und
seiner Hilfsbereitschaft. Er war Geschäftsmann und zugleich erfahren in allen
Angelegenheiten seines Stammes Quraisch. Abu Bakr ist der erste erwachsene Mann, der
Muslim wurde, d.h. der erste Mann nach Mohammed a.s.s., der den Islam angenommen hatte,
und sich selbst mit allem seinem Vermögen den Islam aufopferte. Dazu hatte er viele
hervorragende Männer für den Islam gewonnen. Ehe
Nachdem
Mohammed a.s.s. und Abu Bakr sich in Medina niedergelassen hatten, schlug Abu Bakr dem
Propheten vor, er möge jetzt Aischa zu sich nehmen. Die Heirat fand nur im kleinsten
Familienkreise statt, im Hause Abu Bakrs, ohne Feierlichkeiten. Aischa sagt von ihr;"
Der Prophet hat mich geehelicht im Hause meines Vaters und es wurde damals kein Schaf
geschlachtet. Ich war zu dieser Zeit im Alter von neuen Jahren. Darauf
nahm Mohammed a.s.s. Aischa zu seinem Hause. Aischa bekam dort ihr Zimmer neben Sawda und
lebte fortan mit ihr gemeinsam. Aischa blieb mit der Liebe ihres Mannes nicht lange
allein. Denn bald folgte die Heirat Mohammeds a.s.s. mit Hafsa. Später folgten weiter
Heiraten mit Zainab bint Chuzaima, Umm Salma, Zainab bint Gahs, Safia bint Huyaiy und Umm
Habiba. Danach kam Maria die Ägypterin, die Mohammed a.s.s. einen Sohn schenkte. Die
Beteilung dieser anderen Ehefrauen an dem Leben Mohammeds a.s.s. als Gesandter Allahs,
brachte Aischa Verständnis entgegen. Denn Aischa war, gleich den anderen Gläubigen, der
Überzeugung, daß der Gesandte Alialts seine Ehen-deren Art und Zweck der Gemeinschaft
offenbar waren- im Rahmen der Ausübung und Förderung seiner Botschaft geschlossen hatte,
nicht jedoch zur Befriedigung seiner eignen Begierden, wie manche Orientalisten
unterstellen. Da
Aischa selbst keine Kinder bekam nahm sie als ihr Bruder Abdar-Rahm starb, seinen Sohn und
seine Tochter unter ihre Betreuung. Dieser Sohn, AI-Qasim, fand nach dem Tode Aischa für
ihr Verhalten die Worte:" Ich habe keine Mutter gesehen, die wohltätiger als sie
(Aischa) war. Quelle: Die Wahrheit |