Der
Gefährte Salman Autobiographisches über den berühmten Gefährten des Propheten - Von Rabia Mabkhout |
Hier ist die Geschichte von Salman al-Farisi, von ihm selbst
erzählt und überliefert von Abdullah ibn Abbas, der sie von Mahmud ibn Labid
überliefert bekommen hat und dieser von Asim ibn 'Umar ibn Katada al-Ansari, der es von
Ibn Ishaq erzählt bekam. "Ich war ein Perser aus der Provinz Isfahan, geboren in einem Dorf namens Dschjy, das heute Schaharastan heißt. Mein Vater, ein Großgrundbesitzer und ein im Ort sehr angesehener Mann, besaß ein großes Landgut, mit dem er meist sehr beschäftigt war. Da er mich sehr liebte und sich immer um mich sorgte, hielt er mich stets im Hause fest. Eines Tages hatte mein Vater mit Bauarbeiten zu tun und rief mich zu sich und sprach: "Mein lieber Sohn, wie du siehst, beschäftigt mich der Bau, so begib du dich in mein Landgut und schaue dort nach dem Rechten, doch halte dich nicht zu lange von mir fern, denn sonst mache ich mir große Sorgen um dich und die Arbeit bleibt liegen, denn du bist mir wichtiger als das, womit ich mich beschäftige." Auf meinem Weg zu dem Hof, kam ich an der Kirche der Christen vorbei und hörte ihre Stimmen. Da ich zuhause immer eingesperrt war, wusste ich nicht, was das war. Ich ging zu ihnen, um mehr über sie zu erfahren. Ihre Art zu beten gefiel mir und ich wollte es ihnen gleichtun und sagte ihnen, dass diese Religion besser sei als unsere. Ich fühlte mich bei ihnen so wohl, dass ich bis zum Sonnenuntergang dort blieb und nicht zum Bauernhof und auch nicht zurück zu meinem Vater ging, bis er mich suchen ließ. Ich erkundigte mich bei ihnen, wo ihre Religion ursprünglich herkäme und sie sagten mir: "Aus Syrien." Danach ging ich zu meinem Vater zurück, der sich um mich sorgte. Er fragte mich: "Wo warst du, mein Sohn? Ich hatte dir doch aufgetragen und befohlen, dich nicht aufzuhalten." Ich gab darauf folgende Antwort: "Ich kam an Leuten vorbei, die in einer Kirche beteten. Mir gefiel ihr Art zu beten sehr und ich habe erkannt, dass ihre Religion, die mir so gut gefallen hat besser ist als die unsrige." Daraufhin sagte mein Vater: "Mein lieber Sohn, deine und die Religion deiner Vorfahren ist viel besser als die Religion jener Leute." Ich erwiderte: "Nein, bei Gott!" Mein Vater legte mir daraufhin Fußfesseln an und sperrte mich zuhause ein. Etwas später schickte ich jemanden zu den Christen mit der Bitte, dass, wenn Leute aus Syrien kommen, sie mir Bescheid geben sollten. So wusste ich, als eine Gruppe christlicher Kaufleute aus Syrien kam. Ich bat sie, mich auf ihrer Heimreise mitzunehmen. Als es soweit war, befreite ich mich von meinen Fesseln und zog mit ihnen nach Syrien. Dort angekommen, fragte ich, wer diese Religion am besten kennt und erfuhr, dass dies der Bischof in der Kirche sei. Ich ging zu ihm und erzählte ihm meine Geschichte und sagte: "Ich möchte gerne bei dir bleiben und dein Schüler sein." Er war damit einverstanden und hieß mich zu bleiben. Doch er war ein sehr schlechter Mensch. Er zwang die Leute, Almosen zu geben und behielt diese jedoch für sich selbst und hat den Armen niemals etwas davon gegeben. Er hortete soviel Gold und Silber, bis er damit sieben Truhen füllen konnte. Ich hasste ihn deswegen sehr. Als er gestorben war, versammelten sich die Christen, um ihn zu begraben. Ich sagte zu ihnen: "Euer Bischof war ein schlechter Mensch und hat die Almosen für sich behalten." Sie fragten mich: "Woran sollen wir das erkennen?" Ich erwiderte: "Ich will es euch beweisen." Ich führte sie zu der Stelle, an der die Schätze aufbewahrt wurden. Als sie diese Truhe voller Gold und Silber sahen, wollten sie den Mann nicht mehr begraben, sondern haben ihn aufgehängt und gesteinigt und dann einen Nachfolger gewählt. Diesen mochte ich sehr. Ich habe niemals einen Mann gesehen, der so wenig am Materiellen hing wie er und sich so sehr auf das Jenseits konzentrierte und ich kannte auch niemanden, der soviel gutes Benehmen (adab) hatte wie er. Ich bin viele Jahre bei ihm geblieben, bis sich sein Tod näherte, dann sagte ich zu ihm: "Ich habe dich geliebt, mehr als irgend jemanden und war gerne bei dir. Was empfiehlst du mir und in wessen Obhut willst du mich geben, jetzt wo du diese Welt verlassen wirst?" Er antwortete mir: "Da sich die Leute geändert haben, kenne ich nur noch einen Mann im Irak in der Stadt Mossul, der eine Lebensweise führt wie ich, gehe zu ihm." So kam ich nach Mossul und sagte zu diesem Mann, dass mein Lehrer mich zu ihm geschickt hat. Er freute sich und ich konnte bei ihm bleiben. Er war ein guter Mensch und folgte dem Weg, den mein Lehrer beschrieben hatte, vorbildlich und hielt auch an diesem Weg fest, bis zu seinem Tod. Ich blieb so lange bei ihm, wie Allah es wollte. Als sich sein Leben dem Ende näherte, sprach ich zu ihm: "Du siehst, was Allah dir beschieden hat, was empfiehlst du mir und in wessen Obhut willst du mich geben?" Er erwiderte: "Mein lieber Sohn, bei Gott! Ich weiß keinen, der solch eine Lebensweise führt wie wir, außer einem Mann in Nusaibin (eine Stadt, die heute an der Grenze zwischen Syrien und der Türkei liegt) Halte dich an ihn." Dieser Mann, bei dem ich bis zu seinem Hinscheiden blieb, lebte vorbildlich wie meine beiden einstigen Lehrer. Als seine Todesstunde kam, sagte ich zu ihm: "Von einem Lehrer bin ich zum nächsten empfohlen worden und dann zum nächsten und so fort, bis ich zu dir gekommen bin. Was empfiehlst mir du und in wessen Obhut willst du mich geben?" Der Mann entgegnete: "Mein lieber Sohn, bei Gott! Ich kenne keinen Menschen, der so lebt wie wir, außer einem Mann in Ammuriya im Land der Byzantiner. Versuche, dich ihm anzuschließen." Ich blieb bei meinem neuen Lehrer so lange es Allah gefiel. Mit der Zeit gelangte ich
zu etwas Geld und habe Kühe und Schafe besessen. Als mein Lehrer im Sterben lag, habe ich
ihm noch einmal aufgezählt, bei wie vielen Lehrern ich war bis ich zu ihm kam und fragte
ihn: "Wem kannst du mich empfehlen?" Er sagte: "Mein lieber Sohn, bei Gott!
Ich kenne niemanden der auf unserem Weg geht und weiß nicht zu wem ich dich schicken
kann. Allerdings ist jetzt die Zeit eines Propheten gekommen, der mit der wahren Religion
Ibrahims, Friede auf ihm, entsandt wird. Er kommt aus dem Land der Araber und wandert zu
einem Land zwischen zwei steinigen Orten, zwischen denen es Dattelpalmen gibt. Dieser
Prophet besitzt Zeichen, die nicht verborgen bleiben. Er nimmt Geschenke, aber keine
Almosen an und zwischen seinen Schulterblättern ist der Ring der Propheten. Gehe
dorthin." Nachdem mein Lehrer gestorben war, blieb ich so lange in Ammuriya, so lange
Allah wollte. |
Eines Tages kam eine Gruppe von Händlern,
die ich bat, mich zu dem Land der Araber mitzunehmen. Ich versprach ihnen meine Kühe und
Schafe als Entgelt dafür. Nachdem sie zugestimmt hatten, zogen wir los. Sie haben mich
sehr schlecht behandelt. Als wir zum Quelle: Islamische Zeitung |